Sonntag, 4. Dezember 2011

Resümee Sri Lanka

Sri Lanka hat uns insgesamt sehr gut gefallen: tolle Natur, grüner Dschungel, Strände, tolles Hochland mit großartigen Aussichten, freundliche Menschen, leckeres Essen – alles in allem können wir uns gut vorstellen nochmals hierher zurückzukehren…

Wir waren insgesamt 10 Tage auf Sri Lanka, davon 6 Tage (5 Nächte) mit Fahrer und Guide auf einer Rundreise unterwegs. Leider, leider hat die im Vorfeld bereits in Deutschland gebuchte (recht teure) 6-tägige Rundreise (im Vergleich zu der Rundreise, welche wir kurz zuvor in Rajasthan in Nordindien mit einem tollen, zuverlässigen, sympathischen Fahrer unternommen hatten) nicht all unsere Erwartungen erfüllt:

Warum uns ein Fahrer und zusätzlich ein Guide zur Verfügung gestellt wurde, konnten wir bis zum Schluss nicht verstehen und fanden dies völlig überflüssig. Der uns englisch- bzw. deutschsprachig angekündigte Guide zeigte wenig Interesse uns irgendetwas zu erklären, geschweige denn, dass wir das Gefühl hatten, dass er ein sehr fundiertes Wissen über sein Land hätte weitergeben können. Immer wieder mussten wir ihm einsilbige Informationen aus der Nase ziehen, welche uns bereits durch unseren Reiseführer völlig klar waren. Er hingegen schien mit unserem angelesenen Wissen nicht viel anfangen zu können, konnte dieses weder bekräftigen oder ergänzen. Ganz besonders erschreckend fanden wir die doch jeden Tag schnell auftretende Sprachbarriere, wenn es darum ging, wohin es heute geht, was auf dem Weg liegt, oder wo genau denn unsere Unterkunft liegt. Entweder wollte oder konnte er uns nicht verstehen (und antworten, egal ob in Englisch oder Deutsch) – wir haben die Kommunikation dann deshalb mit dem Guide auf ein Minimum reduzieren müssen. Sehr schade. Und Fahrkarten oder Eintrittskarten besorgen kann hoffentlich jeder Tourist in Sri Lanka selber, dafür sollte man keinen zwei Fahrern nebenbei noch Unterkunft und Verpflegung finanzieren müssen. Was der Guide mehr geleistet hat (außer Tickets zu besorgen, uns die Autotür aufzuhalten und am Bahngleis in ungefähr 10m Entfernung von uns rauchend mit auf den Zug zu warten)? Wir können leider nicht viel mehr aufzählen. Besonders auffällig war, dass Fahrer und Guide sich recht gut zu verstehen schienen und jeden Tag fiel mehrfach das Wort Arrak, eine Art Palmschnaps. Nachdem wir zu Beginn mehrfach zu verstehen gegeben hatten, dass wir im Urlaub keinen Wert auf gesteigerten Alkoholkonsum legen, wurden wir nicht mehr gefragt, ob wir allabendlich mittrinken wollen. Dies schien Guide und Fahrer nicht davon abzuhalten, jeden Abend die ein oder andere Flasche Arrak zu trinken. Die Augen der beiden waren auf jeden Fall von Morgen zu Morgen röter und gequollener (dies war nicht nur mit unserem geschulten medizinischen Auge sichtbar) und wir wollen gar nicht wissen, was da noch so alles konsumiert wurde. Auf unsere Nachfrage wurde bestätigt, dass die Abende mit dem Arrak immer spät wurden. --- Wir sind froh ohne Unfall oder ähnlichem wieder heil nach den 6 Tagen in Colombo angekommen zu sein. Ach ja, die Handymelodien der beiden können wir mittlerweile übrigens auch nachsummen (statt uns Sri Lanka wirklich zu zeigen und an uns als Touristen interessiert zu sein – wovon zumindest wir bei einem Guide ausgehen – klingelte ungelogen ungefähr alle 10 Minuten das Handy einer der beiden…). Aufgrund der voran geschilderten Eindrücke können wir die von uns im Vorfeld in Deutschland über Bernhard Kern gebuchte Rundreise in Sri Lanka nur eingeschränkt empfehlen. Wir würden sie in dieser Form nicht erneut unternehmen. Es gibt zufriedenstellendere, sicherere und günstigere Möglichkeiten ein Land wie Sri Lanka zu bereisen und zu erleben.

Bitten an Bernhard Kern oder alle sonst an der Organisation der Rundreisen beteiligten Personen für die nächsten Rundreisen (jeder sollte ja aus bestimmten Dingen lernen):

  • Ein Fahrer ist völlig genug (es reicht, wenn man mit ihm Basics besprechen kann, mehr konnte oder wollte unser Guide leider auch nicht)!
  • Wenn schon neben dem Fahrer noch ein Guide zu Verfügung gestellt wird, dann sollte sichergestellt sein, dass dieser zum einen überhaupt daran interessiert ist, Touristen sein Land zu zeigen, dass zum anderen aber auch eine angemessene Kommunikation (egal ob in Englisch oder Deutsch) möglich ist, damit man, wie auf der Homepage von Bernhard Kern empfohlen, zielführend den Guide immer wieder bei Fragen oder Anliegen ansprechen kann.
  • Statt zwei Fahrern/Guides Unterkunft und Verpflegung mitfinanzieren zu müssen, sollten für die Reisenden bessere Unterkünfte (v.a. von konstanter Qualität, diese variierte während unserer Tour stark) gewählt werden, dies sollte im Budget drin sein (ja, wir sind Individualreisende und haben eine Vorstellung davon, was man in einem Land für sein Geld bekommt)!
  • Alkohol und sonstige Drogen sollten für jeden Fahrer/Guide, der Touristen umherfährt (und erst recht, wenn man die Reise bereits im Heimatland über einen Reiseveranstalter gebucht hat) absolut tabu sein (wir haben uns nicht immer wohl und sicher gefühlt)!

…diesen kurzen Bericht werden wir selbstverständlich auch an den Verantwortlichen weiterleiten. Uns ist wichtig, dass unser Sri Lanka Aufenthalt primär ganz toll war, wir haben Land und Leute sehr genossen! Der nächste wird aber anders :-)

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