… oder Urlaub um Paradies!
Wir befinden uns jetzt etwa 2 1/2 Stunden Busfahrt südlich von Cairns mitten im Regenwald direkt an der Küste.
Die Busfahrt von Cairns nach Mission Beach war kurz und schmerzlos. Wir sind an vielen Bananen- und Zuckerrohrplantagen, vereinsamten Siedlungen und kleineren Waldbränden vorbei gefahren. Nachdem uns der Busfahrer an einem scheinbar verlassenen Ort, bestehend aus einer heruntergekommenen Busstation und einem surreal anmutenden Woolworth Shopping Center (mit unfassbaren ~3000qm Shoppingfläche bei einer Einwohnerzahl von Mission Beach 2300) herausgelassen hat wurden wir beim Versuch den weiteren Busfahrplan zu verstehen von einem urigen australischen Einwohner angesprochen, der uns bereitwillig den Plan erklärte. Als wir festgestellt hatten, wann wir in Richtung unserer nächsten Unterkunft weiter fahren konnten und nach der genauen Haltestelle für den Regionalbus Ausschau hielten erklärte uns der freundliche Helfer, dass er seinen Bus direkt hinter uns stehe und wir ruhig schon einmal unsere Rucksäcke einladen könnten um vor der Abfahrt noch schnell im Woolworth etwas einkaufen zu können. Gesagt getan. Kaum hatten wir dem Bus den Rücken zugewandt, da fuhr dieser auch schon los! Leicht irritiert, aber aber mit dem festen Glauben an das Gute im Menschen stapften wir also Richtung Einkauf (bei gefühlt 40°C im Schatten). Im Shoppingcenter waren wir (bei ungefähr 5°C) beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der der Kassierer unsere 3 Wasserflaschen über den Scanner zog. Während in Deutschland die Kassierer/innen nach Geschwindigkeit bewertet werden, so scheint dies im Australischen Hinterland keine wesentliche Rolle zu spielen. Ich war stark an “Die Entdeckung der Langsamkeit” erinnert, als der Kassierer mir in einer zeitlupenartigen Bewegung meine 47 Dollar und 45 Cent mehrfach vorzählte, aber erst nach dem 3. Mal auszuhändigen gewillt war und dann sichtlich enttäuscht schien, dass ich das Geld ohne weitere Kontrolle einsteckte. Zurück an der Bushaltestelle kam der Bus tatsächlich zur vereinbarten Zeit wieder, um uns einzusammeln. Die Fahrt endete am Connors Corner Store – ebenfalls mitten im Nichts, diesmal allerdings auch ohne Haltestellenschild und Shoppinggelegenheit. Nach einem Anruf bei der am Vormittag gebuchten Unterkunft, kam einige Minuten später ein großer Landrover Defender und brachte uns mitten in den Urwald zu unserer Unterkunft für die kommenden Nächte. WOW!!! Genächtigt wird in Hütten, die jede für sich mitten im Regenwald, auf Stelzen an einem steilen Hang stehen. In der Hütte befindet sich außer einem Bett nur ein Nachttisch, ein Deckenventilator, eine Lampe und 3 Kleiderbügel! Einfach – toll! Die Wände der Hütte bestehen aus Fliegengittern und können durch Vorhänge komplettiert werden. Geöffnet liegt man in einem gemütlichen Doppelbett mitten im grünen, lebendigen Regenwald. Abgesehen davon ist die Unterkunft sehr modern und sauber eingerichtet und unter ökologischen Gesichtspunkten gebaut und betrieben. Um zum Strand zu gelangen muss man einen 600 Meter langen Weg mitten durch den Urwald begehen. Noch nie haben wir beide einen so wundervollen Weg zum Strand genossen. Auch der Strand ist einfach unbeschreiblich. Ein feiner Sandstrand wie aus dem Bilderbuch… Gespeist haben wir zum Abend vorzügliches Bio-Food bei einer grandiosen Aussicht über den Regenwald auf das Meer.