Montag, 12. Oktober 2009

Geothermische Hot Spots

Taupo liegt am gleichnamigen See, der den Krater eines derzeit inaktiven Vulkans ausfüllt und der größte See NZs ist. IMG_3417 Hier haben wir auf einem schönen Campingplatz mit Blick auf den See tolles Wetter genossen. Beim Stadtbummel zur i-site mussten wir leider feststellen, dass unsere für morgen geplante Tageswanderung, das Tongariro Alpine Crossing, nicht passierbar war, da schwierige Wetterbedingungen vorhergesagt waren und sogar auch alle geführten Touren abgesagt worden waren. Am nächsten Tag herrschte erstaunlicherweise strahlend blauer Himmel und den ganzen Tag Sonnenschein pur. Der Mt. Tongariri lag aber tief im Schnee, und ja, wahrscheinlich wäre es kein Spaß gewesen.  Das nächste Mal im Sommer dann! IMG_3530

Auf dem Weg gen Norden sind wir an vielen Gebieten mit geothermischer Aktivität vorbei gekommen. Der Wahnsinn. Überall kommt heißer Dampf aus der Erde, Schlamm brodelt, hervortretendes Wasser aus kochend heißen Quellen bildet dampfende Seen…

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In Rotuora begrüßte uns neben Dampfwolken zusätzlich ein beißender Schwefelgeruch, der über der ganzen Stadt liegt. Der Spaziergang durch das Stadtgebiet war dennoch oder gerade deshalb faszinierend. Selbst in den Vorgärten der Häuser brodelte es…  Die Stadt ist neben den Schwefelquellen außerdem bekannt für ihre Maorigemeinde und die traditionellen Bauten gaben der Küstenpromenade ein besonderes Ambiente.

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Da wir bei dem Gestank nicht die Nacht verbringen wollten, sind wir abends noch ans Meer an die Bay of Plenty gefahren.

Erste Tage auf der Nordinsel

Bei einer beeindruckenden Fahrt auf der Cookstraße von Picton nach Wellington am frühen Morgen, konnten wir zunächst die beeindruckenden Marlborough Sounds, dann den Blick über den Pazifik genießen, wo es doch eher wellenstark zuging. 3,5 Stunden dauerte die Überfahrt auf die Nordinsel Neuseelands, aber dank einer tollen Landschaft, gemütlicher Sofas, leckeren Kaffees und eines guten Hörbuches verging die Zeit wie im Fluge.

 Abschied von der Südinsel

Noch am Vormittag erreichten wir so Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, die von Hügeln gesäumt um einen prachtvollen Hafen liegt. Bei einem Stadtspaziergang bestaunten wir zunächst das parlamentarische Viertel. Dem ein oder anderen dürfte das modernistische “Bienenkorbähnliche” Beehive vielleicht schon mal auf einem Bild begegnet sein, da es DAS architektonischen Symbol der Stadt darstellt. Uns hat das Gebäude, sowie das angrenzende Parliament House und die danebenstehende neugotische Parliamentary Library beeindruckt. Mit der kleinen roten Cable Car von 1902 sind wir den steilen Hügel hinauf zu den botanischen Gärten gefahren, von wir eine tolle Aussicht auf die Stadt hatten und das schöne kleine Cable Car Museum besucht haben! Zurück auf dem Quay sind wir durch eine freundlich, aber geschäftig wirkende Innenstadt zum Te Papa Museum spaziert. Das Te Papa ist DAS Museum Neuseelands, in dem man einen tollen Einblick in Geschichte und Natur Neuseelands geboten bekommt! Wir waren beeindruckt von den sehr anschaulich gestalteten Ausstellungen auf mehreren Ebenen, haben viele Sammlungen von Maori-Kunst bewundert und aber vor allem die Ausstellungen zu Naturgewalten der Erde hier am anderen Ende der Erde bestaunt. Toll und auf jeden Fall empfehlenswert! Wir hätten hier ohne weiteres nicht nur ein paar Stunden, sondern auch einen ganzen Tag zu bringen können! Auf der Suche nach einem Kaffee, hatten wir anschließend das Glück, dass wir einige Fragen zum Museum und den Ausstellungen am Ausgang zu Marketingzwecken beantwortet haben und doch tatsächlich noch Kaffee-Gutscheine bekommen haben ;-) Was ein Zufall…

Parlamentsgebäude Blick über Wellington Te Papa Maori KunstTe Papa

Von Wellington aus haben wir uns am nächsten Tag auf den Weg in Richtung Nordost nach Napier gemacht. Napier ist eine kleine schnuckelige Stadt, die nach einem verheerenden Erdbeben 1931 fast komplett neu errichtet werden musste. Deshalb sind hier unglaublich viele Gebäude im damals modernen Art-Déco Stil erbaut worden.

 Art Déco

Um unseren Besuch hier in der Gegend zu vervollständigen, haben wir am nächsten Tag unser kulturelles Programm mit der Besichtigung einer Schaffellfabrik und des lokalen Schokoladenmuseum abgerundet. Zwar hätten wir fast ein paar Felle erstanden, aber beim Gedanken an unsere schon recht vollen Rucksäcke doch auf weiteres Gepäck vor Fiji verzichtet. Die Felle waren wirklich unglaublich weich! Bei unserer Führung durch das Werk herrschte rege Betriebsamkeit, da sie bei einer Bestellung aus Norwegen über 3000 Felle etwas in Verzug geraten waren. Der Wahnsinn!

Felle für Norwegen

Bein anschließenden Besuch im Schokoladenmuseum durften natürlich die obligatorische heiße Schokolade und die Schoko-Extrem mit Chili und Sahne nicht fehlen – hmmm lecker! Angeblich versorgt eine Tasse einen Neuseeländischen Landarbeiter für einen vollen Arbeitstag mit Energie - und die Sahne ist da noch nicht mitgerechnet ;-). (Ihr dürft raten wer was genossen hat ;-p ) 

Schoko Extrem mit Sahne

Im Norden der Südinsel

Über den Lewis Pass haben wir Hanmer Springs erreicht, welches der wichtigste Thermalkurort der Südinsel ist. Abends haben wir hier in den heißen Thermen in verschieden temperierten Becken den Tag ausklingen lassen und dabei den Sternenhimmel über uns beobachtet. Außerdem haben wir mal wieder feststellen können, wie kommunikativ die Kiwis sind. Im Becken haben wir von einem Neuseeländischen Paar Reisetipps erhalten. Kurz darauf sprach und ein (in Südafrika geborener) Neuseeländischen Arzt (mit holländischen Wurzeln) an, der in den kommenden Tagen nach Brisbane auswandert um dort noch ein paar Jahre bis zur Rente zu praktizieren. Im Laufe des Gesprächs schwärmte er uns viel von Südafrika vor und legte uns diese Region als Reiseziel wärmstens ans Herz. (Keine schlechte Idee, in der Nähe von Windhuk hätten wir sicher auch eine Anlaufstelle ;-) ). Außerdem bot er uns eine Praxisübernahme in vier oder fünf Jahren in Brisbane an :-) 

Am nächsten Tag ging es weiter nach Kaikoura, welches malerisch auf einer Halbinsel vor schneebedeckten Bergen liegt (die letzten Tage haben wir übrigens wiederholt Schnee- und Eiswarnungen für diverse Pässe, die wir auch schon überquert haben, in den Nachrichten verfolgt). Beim Spaziergang sahen wir viele Robben am Strand liegen und auf der Halbinsel herrschte seeeehr starker Wind. Dem aufziehenden Regen sind wir knapp entkommen.

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Abends entspannten wir erneut in einem heißen Pool auf dem Campingplatz. Wir hatten einen Pool für uns alleine, das Wasser war angenehm warm, die Sonne war hinter den Bergen unter gegangen und es wurde langsam dunkel. Herrlich romantisch!

Weiter ging es über Blenheim durch die Marlborough Weinregion nach Nelson. Hier unternahmen wir mal wieder einen Stadtspaziergang und besichtigten unter Anderem die Christ Church Cathedral, die einen architektonischen Mix aus Art-déco und moderner Architektur darstellt. Auf dem Rückweg zum Auto konnte natürlich einer von uns nicht an der orginal “Deutschen Currywurstbude” vorbei gehen ohne sie einer eingehende Qualitätskontrolle unterzogen zu haben – Die besten Würstchen Neuseelands! (Versicherte mir die junge Schweizerin, als sie mir die “deutsche” Wurst verkaufte). Insgesamt ist Nelson ein hübsches kleines Städtchen, das uns gut gefallen hat. IMG_3162  

Anschließend haben wir uns auf den Weg zur Golden Bay nach Pahora gemacht und dort auf einem Campingplatz direkt am Meer den Abend und die Nacht verbeacht. CIMG8163Beim abendlichen Strandspaziergang konnten wir bei Ebbe den ausladenden Strand genießen und Unmengen von Riesenmuscheln bewundern, die von Möwen heiß umkämpft wurden.  CIMG8174

Auf dem Weg zur Golden Bay besuchten wir noch die Te Waikoropupu Springs. Sie sind die größten Süßwasserquellen NZs und angeblich die reinsten der Welt – sehr beeindruckend, v.a. mit dem Wissen, dass hier ca. 14000l Wasser pro Sekunde durch unterirdische Öffnungen hervor treten… IMG_3233 

Anatoki Lachsfarm, wo wir beeindruckt eine große Anlage zur Züchtung des leckeren Fisches besucht haben und anderen beim Angeln zugesehen haben. IMG_3204Da wir die Tage zuvor schon mehrfach Lachs gegessen hatten, haben wir davon abgesehen uns selbst einen Fisch zu angeln, haben uns aber frisch geräucherten Lachs mitgenommen, der wirklich der beste war, den wir je gegessen haben!                                    IMG_3228