Dienstag, 3. November 2009

Nanuya Lailai

Unsere ersten beiden Tage auf den Yasawas haben wir auf oben genannter Insel verbracht. Freudig überrascht waren wir, als wir sahen, dass wir in einer eigenen kleinen Hütte am Strand mit einem Doppel und einem Etagenbett, sowie mit eigenem Bad, untergebracht waren. Nicht einmal das fließend kalte Wasser zum Duschen hatten wir erwartet. Da das Wasser in großen Regenwassertanks gespeichert wird ist es allerdings nicht zum Trinken geeignet, Trinkwasser kann aber in jedem Resort käuflich erworben werden.

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Nach einem leichten Lunch mit Ananas, Mango und etwas Mischgemüse begannen wir bei Sonnenschein die Insel zu erkunden.

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Da das Resort auf der östlichen Seite der Insel gelegen ist, kann man früh morgens den Sonnenaufgang genießen und tagsüber herrscht immer etwas Wind, der angenehm kühlt. Die Temperaturen liegen gefühlt irgendwo zwischen 20 und 30°C, ist man im Windschatten, deutlich höher. Nur wenige Minuten von unserem Resort (eine Ansammlung von 5 Palmenhütten und einem offenen Gemeinschaftsraum) entfernt, trafen wir auf Lo’s Tea House, wo wir ein Stück Schokoladenkuchen mit Schokoladensauce und Tee genossen und uns sehr angeregt mit der Besitzerin über Gott und die Welt unterhielten. Geschmacklich war der Gaumenschmaus etwas ungewohnt, aber doch lecker. Und – in Anbetracht der abgeschiedenen Lage und der damit verbundenen Exklusivität – sehr günstig. Für alle Skeptiker unter den Lesern, speziell einen: Ja, das Teewasser war abgekocht – die Schokosauce eher nicht… (Immodium ist mit uns!)

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Nach einem leckeren Abendessen (Fisch, Kartoffel, Süßkartoffel, Gemüse und getrocknete Bohnen sowie Mangos) mit den übrigen 8 Backpackern wurde bestimmt, dass wir ein Krabbenrennen veranstalten würden. 10 Krabben wurden gefangen, jeder versah seine mit einer Nummer auf dem Panzer und gab ihr einen Namen, anschließend wurde in drei Rennen die Krabbe ermittelt, welche die Arena am schnellsten verließ. Die Siegerkrabbe hieß “Speedy” und L. durfte sich über den Hauptgewinn - eine Dose Sprite – freuen. Mit dem anschließenden Kartenspiel “Shit Head”, dessen Regeln S. erst erfasste, nachdem er als Gewinner hervorgegangen war und den übrigen Teilnehmern beim Spielen zusehen konnte, ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Bei rauschender Brandung unter unserem “Fenster”, an das bei Flut regelmäßig Wasser spritzt, schliefen wir auf unserem Doppelbett unter dem Moskitonetz ein.

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Für den nächsten Tag, hatten wir die Überfahrt zur Hauptsiedlung auf der Nachbarinsel geplant, um dem lokalen Sonntagsgottesdienst beiwohnen zu können. Nach dem leckeren Frühstück mit Scones, Papayas, Mango und Ananas fuhren wir also mit einer der Bewohnerinnen der Siedlung hinüber zur anderen Insel. Hier wurden wir zuerst stolz durch die Siedlung und dann zu ihrer Hütte geführt.

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Hier wurden wir beide erst einmal für die Kirche entsprechend gekleidet. S. erhielt einen Wickelrock, L. musste mit einer Fiji-Kombination aus Rock und Tunika vorlieb nehmen. Ordentlich (ver-/)gekleidet nahmen wir also am fast dreistündigen katholischen Gottesdienst teil. Nach anfänglicher Skepsis ob der geringen Teilnehmerzahl füllte sich der schlichte Kirchenraum zunehmend und wir waren schlicht beeindruckt von den stimmgewaltigen Fijianern, die mit lauten Gesängen die Kirche zum Leben erweckten. Obwohl die gesamte Messe auf Fiji gehalten wurde und wir nicht viel verstanden, waren wir doch sehr ergriffen von der tiefen Spiritualität dieser äußerst armen und gläubigen Menschen.

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Nach dem Gottesdienst waren wir bei der Schwester unserer Gastgeberin zum Mittagessen eingeladen.

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Es gab Nudeln mit Spiegelei, Kasawa (eine Wurzel, der Kartoffel sehr ähnlich), Thunfischsuppe (handwarme trübe Nudelbrühe mit undefinierbaren Bröckchen), heißen Tee (vermutlich hat er irgendwann einmal auf dem Benzinkocher gekocht) und frische Mangos. Nicht zu vergessen die offene Wasserflasche, mit “frischem” (nur wenige Schwebeteilchen enthaltenden) Wasser. Hieraus haben wir uns zwar einen Schluck Wasser eingegossen, ihn aber gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Ja lieber Leser, wir sind zwar Risikobereit, aber nicht tollkühn!!!

Es war überraschend zu sehen in welch einfachen Verhältnissen die Menschen hier auf der Insel, in einer Siedlung mit ~500 Bewohnern ihr Leben fristen. Es gibt weder fließend Wasser, noch sanitäre Anlagen. Elektrizität ist täglich von 18-21Uhr vorhanden. Die Hütten bestehen zum Teil aus Treibholzgerüsten, die mit Reisig gedeckt sind. Der Boden ist mit Bastmatten ausgelegt, gegessen wird auf dem Boden ohne Besteck. Es erstaunte uns, mit welcher Selbstverständlichkeit die Menschen ihre Notdurft am Strand verrichteten. Gerade wegen dieser Verhältnisse war es umso überraschender zu sehen, dass praktisch jeder erwachsene Bewohner über ein Mobiltelefon der neuen Generation verfügt und dieses auch rege zu benutzen scheint. Regelmäßig wurde das Radiogedudel der Handys durch das Klingeln selbiger unterbrochen.

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Den Abend verbrachten wir wieder mit übrigen Gästen der Lodge mit einem ähnlichen Abendessen wie am Abend zuvor und hatten anschließend viel Spaß beim ausgiebigen Kartenspiel.

Jetzt – knapp 8 Stunden nach unserem Mittagessen im Hauptdorf geht es uns immer noch hervorragend. Trotzdem sind wir uns sicher, dass sich unsere Twinrix-Impfungen bezahlt gemacht haben!

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