Freitag, 11. November 2011

Indien–Anreise und der erste Tag

Es ist mal wieder so weit. Wir unternehmen eine kleine Reise. Sie wird uns nach Indien – genauer gesagt Rajasthan - und anschließend in den Süden Sri-Lankas führen.

Wie zu erwarten ist der Start der Reise natürlich in Frankfurt, von wo aus wir nach Doha starten. IMG_0513IMG_0525

Wir fliegen mit Qatar Airlines – bis Doha, wo bis zum Weiterflug nach Delhi noch ein dreistündiger Zwischenstopp geplant ist. Diesen sollte man nach Vorstellung der Airline am Besten mit Shopping im Airport verbringen. Warum sonst baut man einen Airport, dessen Innenleben neben einer Gepäckkontrolle und einer kleinen Essensbude nur aus Shops besteht, mitten in die Wüste?IMG_0542

Zum Glück hatten wir schon aus FFM eine gute Stunde Verspätung – so verkürzte sich die Zeit des ganz-sicher-nicht-Shoppens am auf gefühlte 15°C heruntergekühlten Gate deutlich.

Gegen 2 Uhr ging es dann mit einer etwas größeren Maschine – welche auch voll besetzt war – weiter nach Delhi.IMG_0549

Leider konnte ich einige interessante Dinge auf dem Flug nicht in Bild und/oder Ton festhalten, aber anmerken möchte ich sie doch.

- Warum muss ein schwerbehinderter der im Rollstuhl ins Flugzeug gebracht wird ausgerechnet im hinteren Drittel der Maschine einen Fensterplatz einnehmen wenn gleichzeitig viel geeignetere Plätze z.B. in der jeweils ersten Reihe durch gesunde junge Menschen besetzt werden. Stattdessen wird der schwerbehinderte von mehreren Hilfskräften über zwei Sitze bis hin zum Fenster gewuchtet. In einer vollbesetzten Maschine immerhin ein respektables Schauspiel welches dem Anschlussflug jedoch weitere 20 min. Verspätung einbrachte.

- Ein indischer Fluggast schaffte es während des Fluges wirklich gefühlt alle fünf Minuten eine Stewardess zu sich zu “zitieren”. Einfaches auf sich aufmerksam machen gelang ihm durch lautstarkes Rufen quer durch die ganze Maschine. Waren die Stewardessen aus seinem Bereich mit der Essensausgabe beschäftigt wurde auch gerne einmal der Steward aus der Business- oder ersten Klasse bemüht. Hatte er mal keine Wünsche, legte er sich mit quer über den Gang gestreckten Beinen “schlafen”. Interessanterweise überkam ihn immer eine plötzliche Müdigkeit wenn eine der freundlichen Stewardessen mit dem Getränke/Essens/Geschirrwagen an ihm vorbei wollte. Diese musste dann vorsichtig seine ausgestreckten Beine so zur Seite heben, dass der Wagen unseren speziellen Fluggast nicht rammte. Was mir persönlich aber am eindrucksvollsten erschien war die Tatsache, dass der besagte Passagier die letzten 45 Minuten des Fluges damit verbrachte eine offizielle Beschwerde einer Stewardess zu diktieren. Diese befasste sich hauptsächlich über mangelndes Essen, einen schlechten und unfreundlichen Service und andere Unzulänglichkeiten der Crew…

- Während ich mit dem Beobachten meines Sitznachbarn beschäftigt war, hatte Lydia (nicht im Sitz neben, sondern hinter mir) ein ganz anderes Problem. Der Fluggast hinter ihr schien es nachts um halb drei nicht akzeptieren zu wollen, dass sie zum Schlafen ihren Sitz in eine flachere Position bringt. Kurz nachdem sie ihre Lehne in “Schlafposition” gebracht hatte, wurde diese kommentarlos von hinten mit Gewalt wieder in die aufrechte Position zurück gedrückt. Dieses Spiel wiederholte sich mehrfach (auch nach freundlicher Bitte), bis ich Lydia anbot mit ihr den Platz zu tauschen. Ein Platztausch wurde dann aber doch nicht mehr nötig, da der irgendwann ebenfalls in liegender Position verweilende Fluggast  nun doch Lydias Bemühungen zumindest etwas zu schlafen nicht mehr im Wege stand.

In Delhi angekommen wurden wir schon von einem Fahrer des Hotels erwartet und zum Hotel gebracht.

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Unser Zimmer hier ist beschaulich, das “Fenster” hinter dem Vorhang führt zum Gang – bei offenem Vorhang ist es also eher ein “Schaufenster”…

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Nach einem kurzen “Mittagsschlaf” haben wir dann die erste kleine Erkundungstour durch Delhi unternommen. Morgen früh werden wir – wenn alles klappt – von unserem Fahrer am Hotel für die weitere Tour abgeholt… Wir sind sehr gespannt!

Das Wetter: angenehm warm (morgens kühl ca. 15°C, mittags um die 30°C), nur wenig Luftfeuchtigkeit, deshalb nicht so drückend, teils ein kleines Lüftchen – insgesamt sehr angenehm (auch für Stefan, wesentlich angenehmer als während meines ersten Indienaufenthaltes 2006).

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