Sonntag, 4. Dezember 2011

Sigiriya

Am nächsten Tag wurden wir mit einer knappen Stunde Verspätung von unserem Fahrer und unserem Guide abgeholt. Es folgte eine lange Fahrt von Colombo ins Hinterland. Die Fahrstrecke selbst war mit knapp 140km nicht sonderlich lang, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 30km/h betrug die reine Fahrzeit jedoch gut 4 Stunden. Auf dem Weg machten wir eine kleine Kokosnuss-Pause. Wir tranken hier zwei frische Nüsse, welche hier an jeder Straßenecke verkauft werden.

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Bevor wir an unserer Unterkunft für die folgende Nacht ankamen besichtigten wir noch ein Elefantenwaisenhaus. Hier werden Elefanten, die entweder von den Muttertieren verstoßen wurden oder deren Elterntiere verstorben sind, aufgezogen. In der Regel werden hier zwischen 60 und 120 Tiere versorgt. Zur Finanzierung wurde die Einrichtung als Touristenattraktion ausgebaut. Auf einer Tafel kann man genau nachlesen welche “Unternehmungen” die Elefanten wann machen, z.B. werden die Elefanten zweimal täglich zum Fluss zum Baden geführt. Der Weg zum Fluss ist auf beiden Seiten gesäumt von Verkaufsständen, da hier die Touristen unweigerlich entlang müssen. Hier kann man vom Ledersessel bis zum Elefantenkotpapier alles kaufen. Das Papier wird übrigens aus dem Faseranteil des Elefantenkots nach eingehender Reinigung und Trocknung hergestellt – es ist in 7 Farben verfügbar und ist ein weiterer Hinweis dafür, dass das Waisenhaus optimal vermarktet wird.

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Unsere Unterkunft befindet sich in der nähe von Sigiriya. Ein kleines Dorf am Fuße des Sigiriya-Felsen (früher Fels der Erinnerung, heute Löwenfelsen). Der Felsen ist der gehärtete Magmatropfen eines erloschenen Vulkans und obendrauf befindet sich ein Hochplateau auf dem vor hunderten von Jahren ein Palas erbaut wurde, von dem heute nur noch die Grundmauern zu erkennen sind. Abends erklommen wir zusammen mit einem Guide den Gipfel. Hier führten uns ein zum Teil steiler Weg und 1202 Stufen hinauf. Nach europäischem Maßstab müsste das Gelände für Besucher aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Ängstliche Besucher oder Menschen mit Höhenangst sollten auf den Aufstieg besser verzichten. Der Weg führt über zum Teil erneuerte und zum Teil schon abgetretene alte Treppenstufen. Ein Teil des Aufstiegs erfolgt über fast 100 Jahre alte Eisentreppen, die vom Wetter und den Besuchern schon so weit korrodiert sind, dass sich Löcher im Blech gebildet haben. Das Risiko für einen übergewichtigen Besucher beim fast senkrechten Aufstieg über die in den Felsen getriebenen Stufen einen Herzinfarkt zu erleiden, dürfte von dem, durch eine Stufe zu brechen und in die Tiefe zu stürzen, noch übertroffen werden. Da diese Stufen jedoch nur den höher gelegenen Teil des Weges betreffen, kam bisher noch kein Besucher mit dem entsprechenden Risikoprofil bis in den kritischen Bereich (Stefan war jedoch froh in den letzten Wochen nicht zu üppig gegessen zu haben…).

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